Sprache: Deutsch – Untertitel: Portugiesisch / Englisch – Format: HD, 15:57 min
Aus dem Theaterstück:
Aber leider wachsen viele dieser Kinder nur mit einem Elternteil auf, weil die Beziehung zu schnell zerbrach! Was ist aus den Kindern geworden, die die vielen Tausend Mosambikaner in Deutschland gezeugt haben? Es sollen 5000 solcher Kinder ohne ihre Väter aufgewachsen sein – 1990 in den neuen Bundesländern – in einer ihnen gegenüber oft nicht gerade freundlich gesinnten Umwelt. Siehst Du, wir haben nicht nur unser Geld verloren, unsere Kinder haben wir auch verloren! Ich habe meinen Sohn noch nie gesehen! Ich weiß nichts über ihn! Oft habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich will nicht sterben, ohne ihn kennengelernt zu haben, aber der Flug ist so teuer! Ach, jetzt tu doch nicht so, als hättest Du da viel versucht. Du kümmerst Dich doch auch kaum um Deine Kinder, die Du hier hast! Ja, aber unsere Kinder dort sind auch ein Teil unserer Identität! Und sie vermissen uns, weil wir auch ein Teil von ihnen sind!
Manuel Siegert, 25 Jahre alt, reiste nach Halle an der Saale, den Ort seiner Geburt. Er möchte uns die Geschichte der Suche nach seinem leiblichen mosambikanischen Vater erzählen und dazu die Orte aufsuchen, wo dieser gelebt und gearbeitet hatte.
Dabei trifft Manuel nicht nur alte Arbeitskollegen und Kameraden seines Vaters. Er berichtet auch, wie er von Kindheit an wegen seiner Hautfarbe diskriminiert wurde, wie frustriert er war, keinen Vater gehabt zu haben, der ihn in Schutz nehmen konnte.
Erst als erwachsenem Mann gelang es ihm im Jahr 2012, seinen Vater zu finden und ihn in Maputo zu besuchen. Die Erfüllung seines Kindheitstraumes und die Bedeutung seiner heutigen neuen afrikanischen Familie beschreibt Manuel nicht nur mit Worten, sondern auch durch seine starke, feinfühlige Ausstrahlung.