Sprache: Deutsch – Untertitel: Portugiesisch / Englisch – Format: HD, 5:33 min

Aus dem Theaterstück:

Ich vermisse unsere Bücher! Die deutsche Sprache! Wenn ich hier bin und aus Deutschland komme, denke ich „Schön“. Ich bin wieder zurück in meinem Afrika, die Ruhe, die Freundlichkeit der Menschen, das Wetter. Der Rhythmus des Lebens hier, aber spätestens nach einem Jahr fange ich an, zuviel zu bekommen, da wächst mir hier alles über den Kopf, und ich halte es nicht mehr aus. Da muss ich wieder zu Besuch, zurück nach Deutschland. Wo alles funktioniert – wo es so ist, wie es sein sollte … 

Freunde, ich finde es nicht so einfach mit mosambikanischen Frauen in meinem Alter hier tiefe Freundschaft zu schließen! Das kann in Deutschland auch Jahre dauern … Es geht immer um Arbeit, oder man wird privilegiert behandelt! Außerdem ist hier halt die Familie wichtiger als die Freunde! Aber das will ich nicht, ich will ein Individuum bleiben! Was mir, meinem Mann und unseren Kinder gehört, gehört nicht der ganzen Familie! Die Familie ist so riesig, wer gehört denn da dazu?  

Das ist ja gerade auch die Stärke hier, dass hier alles friedlich koexistieren kann. Wie viele Kulturen leben hier seit Jahrhunderten friedlich nebeneinander. Bantus, Portugiesen, Muslime, Inder … und jetzt auch Chinesen! So ein kultureller Melting Pot funktioniert eben nur, wenn nicht alles „Entweder – Oder“ ist. In Deutschland ist alles immer „Entweder – Oder“. Die Deutschen sind Absolutisten! Hier können so viele Dinge gleichzeitig funktionieren.

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Eckehard Fricke ist stellvertretender Direktor der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit). Er steht kurz vor seiner Rente, hat in Mosambik zwei Kinder adoptiert, die jetzt in Europa studieren. Er lebt mit einer mosambikanischen Frau in einem selbst gebauten Haus am Rande der Stadt. Während er in seinem Büro zusammen mit seinem dunkelhäutigen Sohn (der sich zu 90 % als Deutscher sieht) darüber redet, wie ihn die Zeit in Mosambik geprägt und verändert hat und wie deutsch er sich trotz all der Jahre empfindet, sieht man ihn bei einem Sonntagsgottesdienst. Die Kirche ist leer, Eckehard und der Pfarrer halten den Gottesdienst trotzdem nach allen Regeln der heimatlichen Tradition und mit Orgelmusik vom Laptop ab.