Sprache: Deutsch – Untertitel: Portugiesisch / Englisch – Format: HD, 16:9, bunt, 8:46 min
Aus dem Theaterstück:
„Africa for Africans!“ „Wir brauchen keine ausländischen Chef!“ Nach all der Zeit! Nach all den Jahren! Nach all dem, was wir hier geschafft haben! Was wir investiert haben!
Das kann ich überhaupt nicht verstehen, wir haben immer unsere Leute gut bezahlt, wir haben als Geschäftsleute gute Geschäfte gemacht, davon haben auch die Mosambikaner profitiert! Zu Zeiten der DDR haben wir hier Entwicklungshilfe geleistet, was ist denn aus all diesen Projekten geworden? Das meiste ist kaputt!
Ja, dann wurde eben nicht gut genug gearbeitet, da muss man eben mehr mit den Leuten vor Ort sprechen, dass man nicht immer den Leuten Sachen überstülpt, die sie gar nicht wollen, da muss man mehr überlegen, wie das Ganze, was man aufbaut, weiterlaufen soll, wenn man weg geht oder das Geld aus dem Westen nicht mehr fließt!
Das Wichtigste ist doch, dass wir etwas zusammen schaffen! Gemeinsam! Und wir müssen auch unsere eigenen Interessen hinterfragen! Wir helfen hier ja nicht nur, weil wir so gute Menschen sind. Wir wollen unsere Werte an den Mann bringen. Unsere Vorstellung von Demokratie vermitteln. Wir brauchen Rohstoffe und wollen unsere Produkte verkaufen!
Die Familie Hansing war seit 1816 mit einem Im- und Exportunternehmen auf der Ilha de Moçambique im Norden des Landes ansässig. Neben dem Handel mit Gütern betrieb sie auch Sisal- und Baumwollplantagen. Im Zuge des mosambikanischen Bürgerkrieges wurden in den achtziger Jahren die Konten der Firma eingefroren, und der Handel kam zum Erliegen.
Angelika Hansing wuchs auf der Ilha de Moçambique auf. Ihre berührenden Erinnerungen und die starke Sehnsucht nach dem fernen Land prägen sie bis heute.
Während eines Spaziergangs am Hamburger Hafen und mit Hilfe alter Geschäftsnotizen rekonstruiert sie hochemotional eine Beziehung, die zwar auf ökonomischen Abhängigkeiten beruhte, nie aber ein koloniales Machtverhältnis war.