Aus dem Deutschen Rundfunkarchiv. Sprache: Deutsch – Untertitel: Portugiesisch / Englisch – Format: 4:3, bunt, 6:43 min
Aus dem Theaterstück:
Lernt alles, was hier gut ist, um Eurem Volk, Eurem Staat beim Aufbau des Sozialismus zu helfen. Ich sage nicht, dass im Sozialismus alles wunderbar ist, aber alle haben ein bisschen, die Schule, die Gesundheitsversorgung, eine Wohnung, Lebensmittel, Arbeit – dafür ist gesorgt. Ich habe ein Päckchen geschenkt bekommen voller Dinge, die ich noch nie gesehen habe. Das Wichtigste aber ist die Aufmerksamkeit, die große Zuwendung, die wir bekommen. Zuhause hatte sich niemand um mich gekümmert, es gab meine Familie, aber niemand hatte etwas zu geben!
In der Bahn, im Treppenhaus, auf der Straße – überall gibt es Deutsche, die sich begegnen, ohne Notiz voneinander zu nehmen … Da fragt mich gestern ein Kollege, ob ich mich nicht wasche!
Die Sauberkeit hier, der Duft und die Jahreszeiten, meine Familie kann sich nicht vorstellen, wie es ist, wenn ganz frisch der Schnee gefallen ist und alles ist ruhig und weiß und rein, wie im Himmel ist es dann!
Im kalten Himmel! Kann man Schnee nach Hause schicken?
… aber wie läuft es denn auf der Arbeit? Erst die Arbeit macht einen Menschen zum Menschen!
Ich habe gelernt, die Arbeit zu mögen, ich habe den Ruf eines guten Arbeiters, den will ich nicht verlieren, Arbeit ist mir wichtig… Hast Du die Verträge verstanden, die wir unterschrieben haben?
Keiner hat die verstanden, denn keiner von uns kennt die Sprache der Juristen.
„Dass Ihr das, was Ihr bei uns gelernt habt, das Gute – das Negative vergesst Ihr gleich wieder – in Eurer Heimat anwendet und zum Wohle Eurer Republik gute, ich möchte sagen, sehr gute Bergleute werdet. Und wir würden uns auch freuen, wenn Ihr uns hier nicht ganz vergesst!“
Das sind die Abschiedsworte des Leiters im Zwickauer Grubenrevier (August-Bebel-Werk) an die mosambikanischen Kollegen, die dort ihre zweieinhalbjährige Ausbildung zum Bergmann beendet hatten. Der Kurzfilm aus dem Jahre 1981 zeigt Freiberg im Winter, junge Mosambikaner bei der Ausbildung und zu Gast bei deutschen Familien.