Wie wirkt sich Migration auf die Gesellschaft und die Identitäten der Bürgerinnen und Bürger aus?

Die Ausstellung betrachtet die lange Geschichte mosambikanisch-deutscher Identitäten bis zur Gegenwart.
In einem Bogen von 1816 bis heute werden Begegnungen, Motivationen, Interessen und Folgen des mosambikanisch-deutschen Austausches dokumentiert. Verschiedene Aspekte von Identität, zum Beispiel Sprache, Familie, Zugehörigkeitsgefühl, Profession, Sexualität, ökonomische Interessen und Abhängigkeiten, spiegeln sich in den persönlichen Geschichten, die in der Ausstellung zu erleben und erspüren sind. „Zeitzeugen“ beschreiben und zeigen die vielfältigen Spuren auf, die beide Länder in ihren Biografien hinterlassen haben. Zudem beleuchtet die Ausstellung die heutzutage oftmals „verschwiegene“ ostdeutsche Geschichte der DDR-Gastarbeiter: Seit mehr als 20 Jahren demonstrieren sie wöchentlich in Mosambiks Hauptstadt Maputo, um von ihrer Regierung die ihnen aus der DDR-Zeit zustehenden Gelder einzufordern.

Die Ausstellung präsentiert das Thema sinnlich, positiv und ästhetisch reizvoll durch künstlerische Mittel und die individuellen Geschichten der Porträtierten. Sie wird der Vielschichtigkeit der Thematik gerecht. Sowohl Positives wie Negatives wird gezeigt, gleichzeitig werden Widersprüche aufgedeckt.

Es ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit, diese Ausstellung weiter ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen, denn unsere gemeinsamen Beziehungen leben weiter, genauso wie das Interesse füreinander, und nicht zuletzt steigen auch die Investitionen deutscher Unternehmen in Mosambik.

Ziele der Ausstellung:

Erläuterung und Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte von Deutschland/DDR und Mosambik. Information über die gegenwärtige Situation der Regressados in Mosambik (z. B. Verzug von Versicherungsauszahlungen), der weiterhin in Deutschland lebenden ehemaligen Vertragsarbeiter und der deutsch/mosambikanischen Kinder, deren mosambikanische Väter als Vertragsarbeiter in der DDR lebten. Kennenlernen der geschichtlichen Zusammenhänge, insbesondere Austausch zwischen Mosambik-Deutschland. Bildungsarbeit zum Thema „Identität“ und „Vermeidung von Ausgrenzung“. Verbesserung der persönlichen Kompetenzen im Umgang mit Ausgrenzung, Perspektivwechsel, Sensibilisierung für ein interkulturelles Verständnis, Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit/Identität, Reflexion eigener Verhaltens- und Denkweisen, Stärkung des demokratischen Miteinanders, Sensibilisierung für diskriminierendes und ausgrenzendes Verhalten, Kennenlernen der Besonderheiten verschiedener Kulturkreise, Wahrnehmung der eigenen kulturellen Prägung, Abbau von Vorurteilen und Stereotypen, Akzeptanz und Wertschätzung von Verschiedenheit/Diversity. Förderung von sozialen Kompetenzen, sozialen Engagements sowie der Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung in der Gemeinschaft.

Die Ausstellungseröffnung fand in der Werkstattgalerie in Berlin statt. Die damit verbundene Theater Inszenierung mit 14 mosambikanischen Darstellerinnen und Darstellern wurde 2013 in Maputo uraufgeführt.

Poster