Sprache: Deutsch   –   Untertitel: Portugiesisch / Englisch    –   Format: HD, 6:17 min

Aus dem Theaterstück:

Wenn Leute nach Deutschland gehen, um zu lernen oder um zu studieren, und nicht zurückkommen, dann ist das eine Fehlinvestition! Ich habe eine Cousine in Lissabon, wir skypen regelmäßig. Sie hat erzählt, dass die meisten Afrikaner in Europa nur die Jobs machen, die die Weißen nicht machen wollen, da sieht man Afrikaner nicht mal hinter der Kasse im Supermarkt, geschweige denn am Schalter hinter einer Bank, die Afrikaner räumen den Müll von den Straßen weg, putzen die Hotels oder kümmern sich um die Alten und Kranken… Es gibt Mosambikaner, die in Deutschland angekommen sind, sich zu Hause fühlen, eine Arbeit und Familie haben. Und es gibt Mosambikaner, die lieber wieder in Mosambik wären, die keine Arbeit haben, nicht integriert sind, es nicht geschafft haben. Von diesen hört man meist wenig, denn sie können ihrer Familie nicht erklären, weshalb sie es nicht geschafft haben, erfolgreich in Europa zu sein. Die Familie würde das niemals nachvollziehen können. Es ist und bleibt für viele in ganz Afrika ein Traum, in Europa leben zu können, es ist der Traum vom Goldenen Westen – die Hoffnung, dass dort alles besser ist! 

Aber Du siehst sowieso immer nur das, was wir nicht haben, anstelle zu sehen, was wir haben. Deshalb haltet Ihr Euch für etwas Besseres, weil Ihr mehr besitzt! Aber Du brauchst mich, weil ich mich noch entwickeln kann, während Deine Entwicklung stagniert. Und wenn es einen Index gäbe, mit dem man das Lebensglück, die Lebensfreude, die Intensität des Lebens messen könnte, dann wäre ich der Weltmeister und Du die 3. Welt. Aber dafür habt Ihr noch keine Kategorien entwickelt, keine Studie, keinen Index …

Ich wünschte auch, unsere Beziehung ging weniger um das Geld als um die Liebe!

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Zwei Handlungen sind in diesem Kurzfilm zusammengeschnitten.
Assado Lichane ist 21 Jahre alt, er hat seit drei Jahren im Goethe-Institut Maputo Deutsch gelernt, er spricht gut, und seit er auf einem 4-wöchigen Sprachaustausch in Frankfurt war, will er nur noch eines: raus aus seinen armen Verhältnissen in Mosambik und rein nach Deutschland. Dort will er arbeiten, dunkles Brot essen, bei einem Freund auf der Couch schlafen und Geld an seine Mutter schicken, um endlich seiner Familie helfen zu können. Zielstrebig geht er mit einem kleinen Rucksack zum Flughafen, er besitzt weder Ticket noch Visa, vor dem Departure Gate sucht er einen Weg zum Flugfeld, er findet ihn nicht, er schreit zu den Flugzeugen hinüber und bricht verzweifelt vor der Glasscheibe zusammen.
Susanne Jahn sitzt in ihrem leeren Klassenraum der Universidade de Pedagogia de Moçambique”, an die sie vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) gesandt wurde, um den Mosambikanern Deutsch beizubringen. Sie hält die „goldene Illusion“ der Afrikaner bezüglich eines Lebens im Westen für naiv und von Anbeginn zum Scheitern verurteilt. Sie beschreibt den legalen Weg ins „gelobte weiße Land“, über Studium, Erasmus und Masterstudiengang in Deutschland. Ob es sich lohnt, diesen mühsamen Weg auf sich zu nehmen, zweifelt sie an.