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S/W, 16 mm, 2:17 min, ohne Ton Aus dem Bundesarchiv-Filmarchiv „Deutsch-Ostafrika“

Aus dem Theaterstück:

Wo gute Geschäfte zu machen sind, lässt die Politik mit ihren Interessen nicht lange auf sich warten.

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Mein Afrika, nein mein Afrika …

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Um Deutschlands Streben nach einem „Platz an der Sonne“ Geltung zu verschaffen und um sich gegen die zahlreichen Kolonien anderer europäischer Großmächte wie Frankreich, Spanien und Portugal zu behaupten, wurde im September 1914 von Staatssekretär Wilhelm Heinrich Solf ein „Mittelafrikaprojekt“ entworfen.
Das mittelafrikanische Kolonialreich Deutschlands sollte folgende Gebiete umfassen: Angola, die Nordhälfte von Mosambik, Belgisch-Kongo, Französisch-Äquatorialafrika bis auf die Höhe des Tschadsees, Dahomé und das Gebiet südlich des Niger-Bogens bis Timbuktu.
Der Stationsort der 3. Kompanie der Schutztruppe für Deutsch–Ostafrika lag in Lindi im Süden Tansanias, wo seit 1900 reger Handel mit Sisal betrieben wurde. Die Schutztruppe bestand aus einem kleinen Teil deutscher Soldaten in den führenden Positionen des Militärs und zum größten Teil aus angeheuerten ostafrikanischen und nordafrikanischen Soldaten (Askari).
1914 brach der erste Weltkrieg aus. Im November 1917 mussten die deutschen Truppen vor den aus dem Norden kommenden englischen und belgischen Truppen aus dem Süden Tansanias in den Norden Mosambiks ausweichen.
Paul von Lettow-Vorbeck, Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, ging zu Guerilla-Taktiken über und manövrierte die alliierten Verbände durch enorme Marschleistungen aus. Die mehrere Monate langen Rückzugsgefechte mit den Alliierten hatten eine schwere Verwüstung des Landes zur Folge. Die menschlichen Verluste der Kriegsführung hatte vor allem die afrikanische Bevölkerung in Mosambik und Tansania zu tragen. Die Rekrutierung von Trägern für Nachschub und Materialtransport durch alle kriegführenden Seiten kostete nach sachkundigen Schätzungen mindestens 100.000 Ostafrikanern das Leben. (Quelle: John Iliffe, „A Modern History of Tanganyika“)
Im November 1918 kapitulierten die Deutschen im Versailler Vertrag, der nach dem 1. Weltkrieg die Neuverteilung der Länder regelte. Das Kionga-Dreieck fiel an die Portugiesen, wodurch hier die Grenze Mosambiks bis an die Rovumamündung verschoben wurde. Obwohl die Deutschen den Krieg und ihre Kolonien verloren hatten, blieben einige Deutsche im Norden Mosambiks, um z. B. Cashew-Plantagen zu unterhalten. Dort gibt es bis heute noch Kriegsfriedhöfe aus dieser Zeit.